Katia Glaser
Die Funktion des Ornamentalen.
Kommunikationstheoretische Überlegungen zum Ornament als Zeitform



Zusammenfassung



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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Form von Ornament und Dekor

Ornamentgeschichten

1   Redeschmuck und Dekoration
2   Flucht aus dem Raum
3   Probleme der Form
4   Stilverlust und Formgewinn

Formalisierung der Form

1   Ungestörte und gebrochene Symmetrie
2   Die Formen des Ornaments
3   Das Ornamentale zwischen Medium und Form
4   Zur Evolution ästhetischer Kommunikation

Das Ornamentale in der Videoästhetik

1   Videogeschichten
2   Die Lesbarkeit der Clips
3   Beobachtungszeit und Zeiterzählung
4   Video heißt Selbstbeobachtung

Schnittprotokolle

1   Aphex Twin: Window licker
2   Sensorama: Star escalator

Verzeichnisse

1   Literatur
2   Videos

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Zusammenfassung des Inhalts

In den Geisteswissenschaften kann man seit einigen Jahrzehnten eine Wiederkehr der seit der Aufklärung verdrängten Rhetorik beobachten. Mit der Funktion des Ornamentalen lassen sich, analog zur »neuen Rhetorik«, Grundzüge einer »neuen« Ornamentik formulieren.

Die Ausschließung des Ornaments aus der philosophischen Ästhetik hat diese zum einen auf Mimesis festgelegt und ihr zum anderen den Zugang zu einem technischen, operativen Formbegriff verbaut. Da die Kunst am Ornamentalen aber gerade ihre Evolution zum autonomen Kunstsystem erfährt, steht die Entwicklung der Kunst in unbewegtem Widerspruch zu ihrer philosophischen Beschreibung. An die Stelle der Mimesiskonzepte tritt nun die Fundierung in einem Unterscheidungskalkül. So folgt die Geburt der modernen Kunst aus dem Geist des Ornamentalen konsequent der Anweisung: Mach Dir kein Bildnis, sondern triff eine Unterscheidung!

Das Ornamentale nicht in seiner Gestaltqualität zu betrachten, sondern als Formbewegung zu begreifen, ist die Bedingung dafür, Ornament und Ornamentales zu unterscheiden. Und diese Unterscheidung markiert vor allem, daß es sich bei dem Ornamentalen nicht um ein dekoratives, sondern um ein konstruktives Formprinzip handelt – die Organisation von Formen als Formen in der Zeit. Das Ornamentale, als ästhetische Erfahrung von Zeit, ist hier der Begriff für das Operieren ästhetischer Kommunikation: das Prozessieren von Unterscheidungen. Und gerade die Selbstreferentialität des ornamentalen Formenspiels ermöglicht die Entwicklung sozio-ästhetischer Formvarianten.

Nach einem pointierten Überblick über die Geschichte der Ornamenttheorie von Wölfflin und Loos, über Riegl und Worringer, bis hin zu Theodor Hetzer, wird auf der Grundlage der ästhetischen Kommunikationstheorie Niklas Luhmanns eine systematische Darstellung des Ornamentalen angeboten. Schließlich wird das operative Grundprinzip der Kunst anhand von alltäglichen Phänomenen der Medienästhetik erprobt. Mit dem Ornamentalen wird das Ornament als ältestes und zugleich aktuelles Medium der Kunst kenntlich gemacht. Sein kommunikatives Leistungsspektrum birgt nicht zuletzt erste Ansätze für einen erweiterten Designbegriff, der sich im Funktionalismus gegen Ornament und Kunst rhetorisch zu unterscheiden suchte.

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